Unser Wald
Laut dem Weltklimarat (IPCC) müssen wir, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken, bis 2050 nicht nur die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen begrenzen, sondern auch bis zu eine Milliarde Hektar Land neu mit Bäumen bepflanzen. Letzteres sei „zweifellos erreichbar“, heißt es in der Studie der ETH-Forscher aus Zürich. Nach aktuellem Stand ist alleine in Deutschland eine Waldfläche von 300.000 ha komplett zerstört.
Im Waldzustandsbericht von 2020 können wir nachlesen, dass – je nach Baumart – zwischen 80 und 90 % unserer Bäume inzwischen deutlich geschädigt sind.
Nach den extrem trockenen und heißen Sommern von 2018 bis 2020 schreitet das Wachstum der Schadfläche immer schneller voran. Die Bäume sind vielerorts so geschwächt, dass der Borkenkäfer und andere Schädlinge leichtes Spiel haben, um das Werk der Zerstörung zu vollenden.
Dabei ist allen längst bewusst, welche positiven Auswirkungen ein intakter Wald hat. Neben der CO2-Kompensation, ist das vor allem die direkte Auswirkung auf das lokale Klima (Schattenspender), die Biodiversität, der Tier- und Pflanzenschutz, der Grundwasserschutz. Und als ganz persönlichen positiven Aspekt dürfen wir nicht vergessen, dass der Wald als Erholungsgebiet für die meisten Menschen eine sehr wichtige Rolle spielt.
Die bisherige Praxis, »der Wald forstet sich selbst auf«, wird der jetzigen Situation nicht mehr gerecht. Bei den größten geschädigten Waldflächen handelt es sich um Nadelwälder. Was bei der Aufforstung, insbesondere in den Nachkriegsjahren, aus wirtschaftlichen Gründen durchaus sinnvoll war (Rohstofflieferant) passt nicht mehr zu den neuen Klimabedingungen. Bei einer natürlichen Waldverjüngung entsteht aus dem Fichtenwald zum Großteil wieder ein neuer Fichtenwald, was wenig zielführend ist. Mit der Aufforstung muss ein Waldumbau stattfinden. Wir müssen hin zu einem gesunden Mischwald mit Baumarten, die für das Klima der Zukunft besser geeignet sind.
Damit unser Wald für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist!